Not macht erfinderisch –
Wie die Mönche von Maulbronn die Maultasche erfanden
Im 17. Jahrhundert, während des Dreißigjährigen Krieges, kamen die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn durch einen glücklichen Zufall in den Besitz eines großen Stücks Fleisch. Unglücklicherweise jedoch zur Fastenzeit. Die Ratlosigkeit war groß, der Hunger auch. im Klostergarten waren reichlich Kräuter und Spinat zu finden, und das brachte die Klosterbrüder auf eine Idee. Sie zerkleinerten das Fleisch und vermischten es reichlich mit Grünzeug, in der Hoffnung, dass die marmorierte Masse nicht mehr als Fleisch zu identifizieren sei. Mit dem Resultat noch nicht ganz zufrieden und in dem Wissen, dass der Allmächtige alles sieht, wurde das Ganze in einem Teilmäntelchen versteckt. Eine neue Fastenspeise war geboren: die Maulbronner Teigtasche, später Maultasche und – sinnigerweise – auch „Herrgottsbscheißerle” genannt.