Grüß Gott

Die Gäste sind gehalten, sich gegenseitig eines gesitteten
und wohlanständigen Benehmens zu befleißigen.
Wer solch gebot nicht achtet, sei Nochbr am Tisch schuckled
und bedrängt, ihm saftige stücklein wegstibitzet und sei
Viertele aussupft, wer seim Nochbr‘s gewand vohlspritzt
oder sonst ruiniert, ein solcher Tischgesell
soll Gabel und Humpen verwirkt haben.
So unter den Gästen en streit entbrennt, sollen sie nicht no
zu Stuhlfias, Schemel oder sonstigen Mordzeug greifen,
vielmehr soll alsdann jeder männlich sich verhalten, wie
es einer wohlachtbaren Kumpane eignet und gebühret.
So einer den guten gaben ed weltlich zuspricht, d‘r no
muffig Fratzen schneidet und gar trotzig dreinschauet,
emmer a elles no maulled ond nigx verbassed,
derselbige soll auf seirer Kuhhaut aus dem Saale
geschleifet werden.

Aus einer alten Tischzunft